Empfehlung: BeagleBone Black

Das Raspberry Pi hat viel Aufmerksamkeit nicht nur bei den Bastlern erregt und dürfte zu einem Revival der DIY-Elektronik-Szene geführt haben. Und sicher hat es mindestens dafür einen dicken Pluspunkt verdient. Für alles andere verdient das RasPi leider nur befriedigende Noten. Das Layout ist mehr als mangelhaft, die Ausführung ist nur 2- und das Software-Packaging ist schlecht bis unterirdisch.

Gutes Layout und ausgezeichnete Verarbeitung.

Ganz anders das BeagleBone Black. Abgesehen von der sowieso leistungsfähigeren Ausstattung ist das Layout und die Verarbeitung wesentlich besser. Aber vor allem ist die Softwareausstattung und Dokumentation um Welten besser. Auf dem integrierten 2GByte Speicher ist eine lauffähige Ångström-Linux-Distribution installiert. Und: bei der Inbetriebnahme kann man dieses interne Medium direkt an einem Rechner mounten. Über USB kann man darüber hinaus sogar ein Netzwerkinterface anschliessen. Auch Neulinge ohne Erfahrung mit Ethernet und DHCP erreichen so nach wenigen Klicks den integrierten WebServer auf dem BeagleBone.

Ein echtes Highlight ist jedoch Beaglescript. Eine Brücke zwischen JavaScript und dem System. D.h. mit JavaScript kann man auf die Hardware zugreifen und so erste Gehversuche mit den I/O-Ports auf dem Gerät machen.

Überhaupt, die Ports: Mit Dutzenden digitalen und einigen Analogports dürfte das BeagleBone Black das ideale Gerät für Bastler sein. Es gibt bereits jetzt etliche Projekte, die sogenannte Capes entwickeln. Diese Huckepack-Platinen bieten zum Beispiel GPS-, Accelerometer, Magnetfeldsensoren oder Thermometer. Ein schönes Beispiel findet man auf Hipstercircuits. Dort wird beschrieben, wie ein BeagleBone als Controller für einen 3D-Drucker verwendet werden kann.

7 thoughts on “Empfehlung: BeagleBone Black

  1. Ich überlege mir grade ein ARM-Board zu kaufen und war eigentlich beim RaspberryPi gelandet. Hauptsächlich wegen dem Preis aber auch bezüglich der guten Communityunterstützung. Daher meine Frage: Warum ist das Layout mangelhaft? Und warum sollte (wenn es denn funktioniert) das den Nutzer stören?

    • Das RasPi ist leider, leider eine Katastrophe. Und zwar aus allen möglichen Richtungen betrachtet. Das Design (respektive Layout) ist kritisch, d.h. unter vielen Bedingungen ist das System nicht stabil. Das Board hätte deswegen eigentlich keine Zulassung bekommen dürfen. Darüber hinaus stehen alle Anschlüsse unterschiedlich weit raus. Warum macht man so was? Weil man wenig Erfahrung mit Platinendesign hat. Die Platine hat keine Ankerlöcher. Warum? Weil man keine Ahnung davon hat. Der Prozessor war schon vor einem Jahr deprecated. Warum? Weil man keine Ahnung hat. Die Software war und ist zu keinem Zeitpunkt akzeptabel. Warum macht man das? Weil man keine Ahnung hat. Kein separater Stromanschluss? Dafür aber einen zu expressiven USB-Port? Ein HDMI und ein Composite, aber kein VGA? Proprietärer Cam-Port? Micro-USB? Audio-Out aber kein Audio-In? Eine unterirdische GPIO-Belegung ohne UART- oder SPI-Mode?

      Das ganze ist ein riesiger Marketinggag. Es dient unter keinen Umständen der Lehre sondern nur dem Ruhm und der Ehre der Marketingleute. Nach meiner Meinung kann man daran auf keinen Fall was lernen. Ausser vielleicht: vorsichtig sein.

      (Entschuldige, daß ich so abkotze …)

  2. @RoHS: Das RasPi ist sehr “unvorteilhaft” degined. Alle Buchsen stehen unterschiedlich weit raus, an jeder Seite sind Anschlüsse angebracht und es gibt keine Montagebohrungen. Auch elektronisch ist es eher mangelhaft. Es braucht mehr Strom als ein USB-Port liefern müsste und auf dem Ethernet hat man Störungen über der Spezifikation.

    Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es ein Privatprojekt mit hohem ideellen Anspruch und das BeagleBone von einer großen Firma kommt und es nur ein Werbeprojekt ist.

  3. > Das RasPi ist sehr “unvorteilhaft” degined. Alle Buchsen stehen
    > unterschiedlich weit raus, an jeder Seite sind Anschlüsse angebracht
    Anschlüsse die dieses Board ja garnicht hat!

    > …es gibt keine Montagebohrungen.
    Das war mal so Version B hat wohl welche.

    >Es braucht mehr Strom als ein USB-Port liefern müsste
    Damit ist es nicht alleine, ich habe hier für das eine oder Andere Gerät mit
    Y-Kabeln um den Strom zu liefern…

    > Ethernet hat man Störungen über der Spezifikation.
    Kann ich leider nicht nachmessen

    >….BeagleBone von einer großen Firma kommt und es nur ein Werbeprojekt ist.
    Und zum Ausgleich ein Gerät mit ähnlicher Leistung, wesentlich weniger
    konnektivität und ohne Community für mehr Geld bekommt.

    Leider ist kaum einer der sich an den Raspberryzug anhängen möchte so
    ausgestattet dass man es nehmen könnte. In dem Fall, kein mal schnell
    Schirm und Tastatur anstecken, Einstellungen ändern oder ähnliches.

    • Die Anwendungsfälle sind ja immer sehr unterschiedlich. Das RasPi hat freundlicherweise einen RGB-Anschluss und einen Audio-Out. Ansonsten unterscheidet es sich diesbezüglich nicht vom BeagleBone Black. USB, HDMI, Ethernet und Kartenslot sind nur im Format verschieden.

      Wer später kommt hat immer die Chance, zu sehen, was man besser machen kann. Und TI hat sowohl Hardware als auch Software nicht nur besser gemacht als beim RasPi sondern auch als beim viel älteren BeagleBoard. Insofern lernen alle von allen.

  4. Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlossen: Auf dem BeagleBone Black ist eine Ångström-Distribution installiert. Eine zwar eher wenig bekannte Distri aber expliziert für Embedded-Systeme entwickelt.

    ps: Habe das BBB und bin extrem zufrieden damit. Insbesondere das ausgezeichnete Pin-Desing und -Handling ist wesentlich besser als beim RasPi.

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