Podcastempfehlung: Datenschau

Datenjournalismus und OpenData sind die Hauptthemen des vor kurzem gestarteten Podcasts “Datenschau“. Philip Banse und Lorenz Matzat sind beide bekannte deutsche Journalisten die sich hauptsächlich IT-Themen widmen oder sich dem Datenjournalismus verschrieben haben. In der aktuellen Sendung “Karten” beschäftigen sie sich unter anderem mit den Projection Transitions von d3, den Berliner Fahrradunfällen von Michael Hörz und der grandiosen Wind Map von Hint.fm.

40€-Modul – Rohdaten mit GPS, GLONASS und GALILEO

Obwohl gestern das Device “Null” (RaspberryPi + Navilock NL 507TTL) seinen ersten Test erfolgreich bestanden hat, soll nicht verheimlicht werden, dass es durchaus leistungsfähige Alternativen zu dem mit ~20€ sehr preiswerten Modul gibt. Zumal das Navilock nur noch in Restbeständen verfügbar ist.

Sébastien Carcanague hat uns aus Toulouse kontaktiert und auf die NV08C-Serie hingewiesen. Sébastien ist angehender PhD und schreibt grade seine Thesis an der dortigen Universität. Interessant für OpenDGPS ist er vor allem, weil er eine viel beachtete und von dem Institut of Navigation – ion (eine rührige Organisation, die leider nicht genug Abstand zum Militär hält) ausgezeichnete Arbeit mit dem Titel “Real-Time Geometry- Based Cycle Slip Resolution Technique for Single-Frequency PPP and RTK” veröffentlichte.

Ein NV08C-Modul mit seriellem Anschluss für etwas über 40€. (Quelle: Farnell Deutschland, mehr nach dem Klick …)

Ein Modul mit einem NV08C-Design ist beispielsweise bei Farnell Deutschland für 43€ in ausreichender Stückzahl verfügbar. Auf dem Modul kommt ein MAX2769 zum Einsatz, der die beiden Frequenzen für GPS/GALILEO (1575.42 MHz) und für GLONASS (1602.0 MHz) bearbeiten kann. Er unterstützt SBAS und kann 32 Kanäle erfassen.

Einen ausführlichen Einsatzbericht mit vielen Hintergrund-Links hat vor kurzem Hagen.Felix im kowoma GPS-Forum veröffentlicht. Leider wird dort wieder nur der Einsatz unter Microsoft Windows beschrieben und es ist wohl an uns, den Einsatz mit OSS zu dokumentieren.

System Integration Manual: Antaris u-blox LEA-4

Eigentlich ist OpenDGPS Device- und Herstellerunabhängig. Allerdings entwickeln wir die Referenzplattform auf der Basis des Navilock NL-507TTL. Es ist das einzige verfügbare Modul, das für einen Preis von derzeit ca. 20€ den Zugriff auf die Rohdaten gestattet. Und für das Projekt ist es besonders wichtig, die Einstiegshürden so gering wie möglich zu halten. Auf dem TTL-Board ist der u-blox LEA4 verbaut, der entgegen der Spezifikation mit einem einfachen Steuerbefehl (siehe links:) die reinen Satellitendaten liefert.

Für jeden GPS-Interessierten lohnt sich jedoch auch dann ein Blick in das System Integration Manual für den Antaris u-blox LEA-4 wenn man nicht damit arbeiten will. Es zeichnet sich durch umfangreiche Beschreibungen aller zum Einsatz kommender Techniken. Von A-GPS über Differential GPS und SBAS bis zu dem geeigneten Antennendesign wird alles notwendige beschrieben. Das Dokument kann man sich auf datasheetarchive.com kostenlos runterladen.

Netzbasierte Kalibrierung der OpenDGPS-Referenzstationen

Ein kollaboratives Projekt wie OpenDGPS hat, wie viele andere solcher Projekte, mit einem Problem zu rechnen, das den Erfolg beeinträchtigen könnte: Wie stellt man die Genauigkeit der Daten sicher? Wenn einzelne Referenzstationen ungenaue oder falsche Daten liefern, würden mobile Empfänger unter Umständen sogar eine noch geringere Ortungsgenauigkeit erhalten als ohne Differenzsignal.

In einem genügend großen Netz aus festen Stationen kann man das Problem durch einen permanenten Kalibrierungsprozess benachbarter Stationen lösen. Dabei wird aus den Laufzeitabweichungen von Receivern in der Nähe die eigentliche Differenz für eine gegebene Station berechnet.

Allerdings würden sich mit der Zeit kleine Fehler vervielfältigen und verstärken. Daher muss korrespondierend ein systemunabhägiges Korrekturverfahren eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise durch professionelles Equipment geschehen oder selbst durch mobile OpenDGPS-Rover an Messpunkten.

GPS-Logger mit dem Navilock NL-504ETTL

Der GPS-Receiver Navilock NL-504ETTL empfiehlt sich ja wegen seiner versteckten RAW-Data-Funktion für OpenDGPS. Obwohl das Modul schon älter ist, ist es ausreichend schnell und mit etwas über 20€ vor allem extrem billig. Solange es noch kein funktionierendes Differential-Netz gibt kann man das Modul aber zum Beispiel zu einem einfachen GPS-Logger verbauen. Arne Friedrichs hat das vor zwei Jahren gemacht und ausführlich beschrieben.

Eine etwas teurere aber auch wesentlich leistungsfähige Alternative für die Erfassung der Rohdaten ist der seit knapp einem Jahr verfügbare Copernicus II von Trimble. Für $75 ist ein DIP-Modul bei sparkfun verfügbar. In Deutschland war es noch nicht zu finden. Insofern sollten Leute mit nervösen Mausfingern den Stress mit dem Zoll nicht vergessen.

Homebrew GPS-Receiver mit FPGA

Neben der Möglichkeit, DVB-T-Receiver zu okkupieren und zu GPS-Empfängern umzurüsten, kann man auch gleich einen GPS-Empfänger komplett selbst bauen. Andrew Holme hat dies getan und eine ausführliche Beschreibung veröffentlicht. Interessant ist das Projekt für alle, die sich mit dem Thema intensiver beschäftigen wollen besonders dadurch, dass der Autor die grundlegenden Algorithmen beschreibt, die vom Signal bis zu der tatsächlichen Position führen.

Die erreichbare Genauigkeit liegt ohne Differntial-Signale im zweistelligen Meterbereich. Für ein Selbstbauprojekt mit günstigen Komponenten ein hervorragendes Ergebnis.