Messpunkte, Koordinatensysteme, Landesvermessungsämter

Bei einem spontanen Gespräch mit einem Messionar am Strassenrand mitten in Berlin ging es heute schnell um die Frage, ob die Landesvermessungsämter die Koordinaten der Vermessungspunkte zur Verfügung stellen. In einer idealen Welt würden

  • alle Vermessungspunkte bundesweit,
  • über eine einheitliche digitale Schnittstelle,
  • in verschiedenen Koordinatensystemen,
  • kostenfrei und
  • zur kostenlosen Nutzung

verfügbar sein. Ganz offensichtlich leben wir ja nicht in einer idealen Welt und daher ist es nicht verwunderlich, dass einige dieser Wünsche als illusorisch darstellen.

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Piksi: 1cm Genauigkeit mit DGPS bei Kickstarter

Piksi Modul (Quelle: swift-nav.com)

Piksi Modul (Quelle: swift-nav.com)

Bei Kickstarter ist vor wenigen Tagen ein Crowdfunding Projekt gestartet, dass sich ideal für OpenDGPS eignen würde. Wenn es nicht viel zu teuer wäre. Mit $900 für zwei Piksi-Module verlangen die Macher fast das zehnfache der Materialkosten. Der Preis scheint aber gerechtfertigt, da schon jetzt die angestrebte Summe von $14.000 weit überschritten ist.

Ein Piksi-Modul besteht aus Antenne, einem Analog-Digital-Wandler, einem Startan-6 (jenem FPGA-Chip auf dem Mojo) und einem ARM Cortex-M4 (STM32F4, über diese günstige CPU hatten wir uns letzte Woche einen Vortrag auf der Makers Faire in Hannover angehört). D.h. Piksi verfügt selbst nicht über einen eigenständigen GNSS-Receiver und stellt damit eine neue Kategorie dar, die man in Zukunft häufiger antreffen dürfte. Zumal das Design mit einem Stromverbrauch von 500mA sehr sparsam ist.

Die Macher von Swift Navigation aus Kalifornien versprechen eine Genauigkeit von bis hinunter zu 1cm. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass dazu das Differenzsignal von einer geeichten Feststation kommen muss. Andernfalls gilt diese Genauigkeit nur in Bezug zur Referenzstation. Insofern dürfte es bei einigen Käufern ein böses Erwachen geben. Denn immerhin sind DGPS-Signale noch nicht frei verfügbar.

Interessant ist das Projekt auch, weil sowohl Hardware als auch Software Open Source ist. Damit ist es auch anderen möglich, das Modul nachzubauen und dann bei wesentlich geringeren Kosten zu landen.

[Update] Mit Sicherheit wäre ein Zynq 7010 oder 7020 für das Projekt wesentlich besser geeignet als die Kombination aus Spartan-6 und Cortex-M4. Denn erstens ist darin ein wesentlich leistungsfähigerer ARM-Prozessor drin und zweitens hat der FPGA-Teil bis zu 10 mal mehr Logicelemente. Bei einer Abnahme von x000 Stück kostet eine solche CPU lediglich $15. [Update]